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Aug. 21, 2017 Manuela Vogt Wildtiere 3
Der Lancastersund, ein Meeresreservat in Kanada wird nicht ohne Grund Serengeti der Arktis genannt.
Tallurutiup Imanga nennen die Inuit die Meeresstraße der Arktis. Sie liegt in Nunavut, zwischen den Devon-, den Bylot- und den BaffinInseln.
Schon seit über 30 Jahren kämpften die Inuits, die indigene Bevölkerung um den Schutz dieser Region. Nun ist es zum nationalen Meeresschutzgebiet erklärt worden. Die Regierung Nunavuts, die Bundesregierung Kanadas und die die Organisation dort lebender Inuits haben gemeinsam die Grenzen des neuen Schutzgebiets festgelegt. Damit soll es vor den Einwirkungen der Menschen geschützt werden und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.
Der Artenreichtum dieser Meeresstraße ist unbeschreiblich. Es gilt als eines der ökologisch wichtigsten Gebiete der Welt und wird deshalb auch Serengeti der Arktis genannt. Die Eisbären sind typische Bewohner dieser Region. Doch noch viel mehr Tiere sind dort heimisch.
Der Lancastersund ist Heimat für viele Walarten. In großen Herden ziehen Grönladwale, Weißwale (Belugas) und Narwale durch das Wasser.
Bis zu 18 m lang wird ein Grönwal. Er gehört zu den Glattwalen und wird bis zu 200 Jahre alt. Während viele Wale längere Wanderungen vollziehen und die arktischen Meere im Winter verlassen, bleiben die Grönwale ganzjährig dort. Bereits seit 1931 stehen die Tiere unter Schutz. Der damalige Völkerbund setzte damit erstmalig ein Wildtier unter Schutz. Seit 1946 sind sie streng geschützt.
Auch viele Robbenartenfühlen sich im kanadischen Lancastersund wohl. Eine von ihnen ist der Walross. Die imposanten Robben sind Raubtiere mit großen Stoßzähnen, die bis zu 1200 kg schwer werden. Sie halten sich auf dem Treibeis auf und tauchen beim Nahrungsfang bis zu 30 Minuten unter Wasser. Im Winter ziehen diese Tiere Richtung Süden.
Zahlreiche Vögel leben hier. Die meisten verbringen vor allem die Brutzeit im Lancastersund und ziehen zum Winter hin in südlichere Gefilde.
Die Dreizehenmöwe hält sich fast ausschließlich im Wasser oder in der Luft auf. An Land sind diese Vögel sehr unbeholfen und betreten dieses in erster Linie nur zur Brut. Im Herbst verlassen die Vögel ihr Brutgebiet meist, ohne dabei starre Nord-Süd-Wanderungen zu vollziehen. Sie suchen nahrungsreiche Gebiete auf, unabhängig, ob im kalten Norden oder im wärmeren Süden.
Auch Schneegänse haben hier ihr Brutgebiet, denn im Sommer sind im Lancastersund viele arktische Gräser zu finden. Bereits im Spätsommer ziehen die Vögel wieder südwärts und überwintern in den USA oder in Europa.
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