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Juli 10, 2016 Manuela Vogt Katzen 0
Schneckenkorn soll Schnecken töten. Doch es tötet noch viel mehr. Je nach Wirkstoff kann Schneckenkorn giftig für Katzen sein.
Mit Beginn der Gartensaison beginnen auch die Bekämpfungsaktionen gegen Schädlinge, allen voran den Schnecken, die sich gern an den Gemüsebeeten vergreifen. Schneckenkorn wird in großen Mengen eingesetzt. Die kleinen bläulichen Kügelchen enthalten einen Lockstoff, der die Schnecken zunächst anlockt, und ein Gift, welches sie schnell oder langsam tötet.
Drei Wirkstoffe werden für die Schneckenbekämpfung verwendet – Metaldehyd, Methiocarb und Eisen-III-Phosphat.
Methiocarb ist der gefährlichste Wirkstoff im Schneckenkorn. Er ist seit 2014 verboten und kam zuvor überwiegend in der Landwirtschaft zum Einsatz. Die Belastung des Grundwassers war aber zu hoch und es starben nicht nur Schnecken, sondern auch Nützlinge wie Bienen und Igel. Natürlich ist auch dieses Schneckenkorn giftig für Katzen. Und auch, wenn es verboten wurde, muss damit gerechnet werden, dass noch große Mengen im Umlauf sind, die weiterhin eingesetzt werden. Der Landwirt darf es auf seinen Feldern nicht mehr verwenden, doch was in privaten Gärten verteilt wird, merkt natürlich keiner.
Metaldehyd ist das bekannteste Gift gegen Schnecken. Die Schnecken sterben recht schnell, weil der Wirkstoff zum Austrocknen der Tiere führt. Sie verenden in einer Lache ihrer eigenen Körperflüssigkeit. Metaldehyd ist sehr giftig, sowohl für Menschen als auch für Tiere, wie z.B. Katzen. Eisen-III-Phosphat ist der einzige Wirkstoff, der für andere Tiere außer Schnecken harmlos ist. Leider sterben Schnecken an diesem Gift nur sehr langsam und qualvoll.
Die größte Gefahr für unsere Katzen geht vom Schneckenkorn mit Metaldehyd aus, weil es sehr viel eingesetzt wird. Vergällende Inhaltsstoffe sollen dafür sorgen, dass es ungenießbar ist und es außer der Schnecke keiner essen mag. Doch wenn eine Katze hungrig ist, frisst sie es vielleicht doch oder sie läuft hindurch und leckt sich danach die Pfoten. Es wird davon ausgegangen, dass 1g des enthaltenen Wirkstoffs für Katzen schon tödlich wirken kann.
Die ersten Vergiftungssymptome bei der Katze treten schon innerhalb der ersten zwei Stunden nach der Giftaufnahme auf. Zittern, Unruhe und Gleichgewichtsstörungen sind typische erste Anzeichen. Des Weiteren kommt es zum Speicheln, zu Erbrechen und Durchfall sowie zu starkem Fieber. Die Katzen sterben recht schnell, meist schon am ersten Tag. Wenn sie diesen aber überleben, steigt die Chance, dass sie es mit Hilfe einer tierärztlichen Behandlung schaffen.
Das inzwischen verbotene Methiocarb ist noch giftiger. Hier reichen schon 10-20mg aus, um eine Katze zu töten. Das Nervengift führt zu ähnlichen Symptomen wie das Metaldehyd. Dazu kommen aber Krämpfe, Panikattacken und Atemnot. Nur wenn der Tierarzt die Vergiftung schnell genug erkennt und das entsprechende Gegengift (Atropin) verabreicht, hat die Katze überhaupt eine Überlebenschance.
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