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Aug. 20, 2016 Manuela Vogt Nagetiere 0
Manch eine Ratte versteckt sich zu Anfang oder beißt sogar. Wer seine Ratten zähmen möchte, braucht etwas Geduld.
Wenig Menschenkontakt, aber auch schlechte Erfahrungen können dazu führen, dass Ratten scheu und ängstlich werden. Jede Ratte braucht ihre Zeit, um Vertrauen zum Menschen aufzubauen und bei jeder Ratte kann es unterschiedlich lange dauern.
Niemals sollten zum Ratten zähmen die Tiere allein gehalten werden. Es macht das Zähmen nicht einfacher, wenn eine Ratte zu Einsamkeit verdammt wird. Eine artgerechte Gruppe beginnt ab drei Tieren und Einzelhaltung ist Tierquälerei.
Sie für diese Zeit in extra winzige Käfige zu sperren ist ebenfalls alles andere als tiergerecht. Außerdem kann es dazu führen, dass die Ratten das Gefühl bekommen, nicht ausweichen zu können und deshalb zubeißen.
Zu viele Häuser und schwer zugängliche Tunnel sollten aber vermieden werden, denn gelegentlich kommt es vor, dass sich scheue Ratten in die hinterste Ecke zurückziehen, was das Zähmen erschwert. Dennoch sind ausreichend Versteckmöglichkeiten wichtig.
Bevor überhaupt daran gedacht werden kann, ängstliche Ratten anfassen zu können, müssen sich diese erst einmal an die Nähe des Menschen gewöhnen. Anfangs werden sie deshalb in Ruhe gelassen. Man nähert sich ruhig und ohne Hektik ihrem Käfig und spricht dabei mit beruhigender Stimme, während man sie versorgt. Dabei sollte es vermieden werden, die Ratten versehentlich zu erschrecken, denn nur so verlieren sie ihre Angst.
Damit sich die Ratten an den Geruch ihrer Bezugsperson gewöhnen, kann ein getragenes Shirt in eine Ecke des Käfigs gelegt werden. Am besten eignet sich dieses als Nistmaterial für eines ihrer Häuschen oder eingehängt als Hängematte.
Um die ängstlichen Ratten psychisch etwas zu unterstützen, können Bachblüten-Globuli gegeben werden. Bachblütenessenzen sind eigentlich flüssig und bestehen zu großen Teilen aus Alkohol. Weil diese nur eingeschränkt für Tiere und Kinder geeignet sind, gibt es inzwischen Bachblüten-Globuli, kleine Zuckerkügelchen mit der gleichen Wirkung. Nach einem stressigen Umzug und in den ersten Tagen der Eingewöhnung sind Notfall-Remedy-Globuli geeignet. Ansonsten ist es besser, eine entsprechende Mischung gegen Angst und Stress zu wählen.
Das normale Futter gibt es ganz normal im Napf. Ein Klecks Joghurt oder andere Leckereien gibt es vom Finger bzw. von der Hand. Bei Ratten, die auch bei der Handfütterung beißen oder sich nicht trauen, gibt es zum Beispiel Käsepaste für Katzen aus der Tube. Die Tube wird ruhig in den Käfig gehalten und die Tiere können die Paste vorne von der Öffnung ablecken.
Wer sich unsicher ist, ob die Ratten beißen und sehr schreckhaft reagiert, kann seine Hand zunächst als geschlossene Faust in den Käfig halten und diese im Laufe der Zeit nach und nach öffnen.
Ist es soweit, dass die Ratten auf die Hand kommen, kann versucht werden, sie vorsichtig zu streicheln. Später umgreift man sie mit beiden Händen, hält sie nur kurze Zeit darin, ohne sie hochzuheben, geschweige denn herumzutragen, lässt sie dann wieder frei und belohnt sie mit einem Leckerli.
Mit der Zeit werden die Ratten so ihre Angst verlieren und zahm werden. Es gibt aber Ratten, die den nahen Kontakt mit dem Menschen und besonders das Streicheln und Hochheben niemals lieben werden. Diesen Tieren tut man den größten Gefallen, sie nicht immerzu dazu zu zwingen, sondern ihre Grenzen zu akzeptieren.
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