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Okt. 21, 2015 Manuela Vogt Nutztiere, Tierschutz 0
Eine Kuh mit Loch im Bauch ist selten zu sehen, doch es gibt sie. Sie dienen mit dieser sogenannten Pansenfistel der Forschung.
Sieht man eine Kuh mit Loch gehört sie nicht dem Bauern nebenan. Sie wird für Versuche genutzt, sodass die Halter eher unter den Universitäten und ähnlichen Forschungseinrichtungen zu finden sind.
Das Loch in der Kuh befindet sich auf der linken Körperhälfte in der Hungergrube. Das ist der Bereich zwischen Rippenbogen und Hüfte. Dort ist ein Verschluss zu sehen, der einem Tankdeckel ähnelt.
Direkt hinter dem Loch liegt der Pansen der Kuh. Es ist Wissenschaftlern so möglich, den Verschluss zu öffnen, Futter einzugeben, das die Kuh möglichweise so nicht fressen würde und es können Proben des Inhalts entnommen werden.
Die Forschung verfolgt dabei zwei unterschiedliche Richtungen. Zum einen wird die Verdaulichkeit untersucht. Die Untersuchungsergebnisse dienen der Futtermittelindustrie, die bemüht ist, hochverdauliches Futter für noch höhere Leistung zu entwickeln.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Untersuchung der Methanbildung. Die Bakterien im Pansen produzieren hohe Mengen Methan, die von den Kühen ausgeschieden werden und die Umwelt belasten. Man ist bemüht, diese Methanbildung mit entsprechender Fütterung besser kontrollieren und verringern zu können.
In einigen Tierkliniken wird der Pansensaft entnommen und kranken Kühen verabreicht, deren Pansenflora zerstört ist. Durch den verabreichten Saftansatz ist es möglich, dass sich dieses kranke Milieu wieder regeneriert.
Die Löcher in den Kühen sind stark umstritten. Eine Panselfistel wird einer Kuh während einer Vollnarkose eingesetzt. Nach dieser Operation hat die Kuh selbstverständlich Schmerzen. Es handelt sich aber um normale Wundschmerzen, wie auch Menschen ihn verspüren. Ist die Wunde verheilt, scheint dieses Loch die Kuh nicht zu behindern.
Schaut man sich Videos mit solchen Kühen an, so reagieren sie auch beim Öffnen der Fistel und beim Entnehmen von Inhalt nicht. Sie scheinen daher keine Schmerzen zu haben.
Jede Pansenfistel muss behördlich genehmigt werden, so wie dies auch bei anderen Tierversuchen der Fall ist. Ob dies deshalb zu befürworten ist, sei dahingestellt.
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