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Dez. 27, 2018 Redaktion Allgemein, Exoten, Hunde, Katzen, Nagetiere, Nutztiere, Pferde, Tierbedarf, Tierschutz, Videos & Bilder, Vögel, Voraussetzungen, Wildtiere 0
Nicht nur beim Menschen spielt die Nagelpflege eine wichtige Rolle. Auch bei Haustieren sollte erregelmäßig die Beschaffenheit der Krallen und der Hufe kontrolliert werden.
In der freien Natur geschieht die Pflege durch den natürlichen Abrieb der Krallen, also das ständige Abscheuern beim Laufen, Klettern, Rennen, Kratzen, Buddeln und Scharren. Da manchen Haustieren dieses natürliche Umfeld fehlt, muss der Mensch die Kontrolle übernehmen, um bei Bedarf selbst zur Krallenschere zu greifen bzw. den Tierarzt bitten, dies zu tun.
Die Daumenkralle des Hundes berührt nicht den Boden und wird daher nicht abgerieben. Diese Kralle befindet sich innen an den Vorderpfoten, etwas höher als die anderen Krallen. Um die Verletzungsgefahr des Hundes zu verringern, sollte diese kurz gehalten werden. Mit einer zu langen Kralle könnte er irgendwo hängen bleiben. Im dichten Fell eines langhaarigen Hundes fällt die Kralle oft nicht auf, darum bitte bei Langhaar-Hunderassen wie dem Golden Retriever besonders gut darauf achten. Die anderen Krallen nutzen sich bei ausreichender Bewegung auf wechselnden Untergründen in der Regel von selbst ab. Da kranke und schwache Hunde sich nur einegschränkt bewegen können, sollten bei ihnen die Krallen regelmäßig gekürzt werden.
Die Krallen einer Katze brauchen größtenteils nicht geschnitten werden, weil sie sich diese selbst an Kratzbäumen, Bäumen und gelegentlich auch an Möbelstücken oder Tapeten schärft und pflegt. Im Regelfall sind die Krallen der Katzen in einer Hautfalte versteckt, so dass sie beim Laufen nicht zu hören sind. Fängt sie ein Beutetier, schnellen die Krallen jedoch hervor. Beim Spielen kann sie ihre Waffen beliebig ein- oder ausfahren.
Katzenkrallen werden nur selten geschnitten – beispielsweise bei Erkrankungen der Krallen oder des Krallenbettes. Alte und kranke Katzen benötigen ebenfalls Beistand, da sie einen Kratzbaum nicht mehr so intensiv nutzen können wie gesunde und junge Tiere.
Kaninchen und Meerschweinchen, die nicht in der freien Natur gehalten werden, sollte man Möglichkeiten zum Scharren und Kratzen bieten, damit sie ihre Krallen abwetzen können. Hierfür eignet es sich schon, einfach ein paar Holzstücke in den Stall zu legen oder dem Tier auf hartem Boden Freilauf zu ermöglichen. Zu weiche Einstreu wie Heu oder Sägespäne bieten nicht genug Widerstand für die harten Krallen. Einmal schief gewachsene Krallen (besonders bei Meerschweinchen) werden nicht genug abgerieben und müssen daher regelmäßig gekürzt werden. Des Weiteren besteht eine erhöhte Verletzungsgefahr, wenn das Tier beim Freilauf in der Wohnung mit ihren Krallen in einem Teppich hängen bleiben. Dabei kann es passieren, dass sie sich ein Fuß zerren.
Auch die gefiederten Haustiere besitzen Krallen und müssen diese abreiben. Deshalb sollte man nicht nur Sitzstangen einer Sorte in den Käfig hängen, sondern verschiedene Stangen mit verschiedenen Durchmessern und Oberflächen wählen. Ein Sisalseil eignet sich hervorragend zum Klettern. Sollte alle Utensilien nicht reichen, ist die Krallenpflege notwendig. Mit dieser beugt man Verletzungen durch Hängenbleiben vor.
Man benötigt eine spezielle Krallenschere, die die Kralle nicht mit zwei glatten Schneiden quetscht, sondern allseitig umschließt und dann abkneift. Deshalb haben Krallenscheren eine runde Schneide. Im Handel gibt die unterschlichsten Modelle – man muss nur herausfinden, mit welchem Modell man am besten zurechtkommt.
An hellen Krallen sieht man besser die inneren Blutgefäße. Man nimmt einen Abstand von 1 bis 2 Millimetern zum durchbluteten Bereich. Damit ist es weder schmerzhaft und blutet nicht. Zugleich vermindert man die Entzündungsgefahr.
Bei dunklen Krallen ist es schwieriger: Hier arbeitet man sich langsam von der Spitze der Kralle aus vor, indem man zunächst die Krallenzange behutsam aufsetzt und dann langsam den Druck etwas erhöht. Hin und wieder lässt sich am Zucken des Tieres erkennen, dass man sich bereits im durchbluteten Bereich befindet – dann bitte nicht schneiden!
Eine Vielzahl von Haustiere wehren sich bereits beim Festhalten so krass, dass sich der Vorgang nicht ohne Weiteres feststellen lässt. Im Zweifelsfall kann man das Schneiden einem Tierarzt überlassen, um Schlimmeres zu verhindern.
Falls Ihr zu tief angesetzt und das Tier verletzt habt, verfallt bitte nicht in Panik. Selbst Tierärzten kann ein solcher Fehler unterlaufen. Denn eine Kralle ist mit unseren Fingernägeln zu vergleichen. Man hat seinem Vierbeiner keinen Finger abgeschnitten! Stillt die Blutung, tröstet Euer Tier und beobachtet die Verletzung in den folgenden Tagen.
Wenn Ihr unsicher seid, ob Ihr die Wunde verbinden müsst oder sie nicht aufhört zu bluten, sucht bitte den Tierarzt auf. Das gilt natürlich auch für schwerwiegende Verletzungen, etwa wenn Ihr abgerutscht seid und die Pfote oder eine Zehe verletzt habt.
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