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Jan. 13, 2016 Manuela Vogt Nagetiere 0
Kaninchen kastrieren lassen – das macht vor allem bei den männlichen Tieren Sinn, denn eine Vergesellschaftung und ein dauerhaft harmonisches Zusammenleben unter unkastrierten Kaninchenböcken ist eher die Ausnahme als die Regel.
Um Kaninchen artgerecht zu halten, müssen diese in einer Gruppe leben, denn das entspricht ihrer natürlichen Lebensweise am ehesten. Mindestens ein Partner muss sein.
Doch wie bei Menschen auch, mag nicht jeder jeden. Gerade zwischen unkastrierten Kaninchenmännchen kann es zu Auseinandersetzungen kommen. Die einfachste Möglichkeit, dem aus dem Weg zu gehen, ist die Pärchenhaltung. Um unerwünschten Nachwuchs zu vermeiden, ist es notwendig, die Männchen kastrieren zu lassen.
Die Kastration eines Kaninchenböckchens gehört für viele Tierärzte bereits zur Routine. Dennoch sollte der Tierarzt gut gewählt sein, denn bei Kleintieren besteht ein erhöhtes Narkoserisiko. Nicht immer, aber häufig, haben gut besuchte Tierärzte in städtischen Bereichen mehr Erfahrung als Landtierärzte, die überwiegend Großtiere behandeln.
Auch Kaninchenweibchen können kastriert werden. Die Kastration ist in diesem Fall ein größerer Eingriff, weil die Bauchdecke geöffnet wird. Sie wird deshalb nur durchgeführt, wenn das Tier auffälliges Verhalten zeigt, obwohl es artgerecht gehalten wird. Die Erfahrung hat gezeigt, dass viele aggressive Kaninchenweibchen Eierstockzysten bzw. Veränderungen der Gebärmutter haben. Dies kann für die Tiere durchaus schmerzhaft sein, was sich als aggressives Verhalten zeigen kann.
Während andere Tiere vor einer Operation hungern müssen, ist bei Kaninchen das Gegenteil der Fall. Sie sollten bis zur OP Futter und Wasser zur freien Verfügung haben. Gärende Lebensmittel sollten aber vermieden werden.
Meistens wird das Kaninchen lediglich zum Tierarzt gebracht und kann nach der Operation wieder abgeholt werden. Für die Zeit nach der Kastration sollte einiges vorbereitet werden.
Da die Tiere für das Kastrieren in Narkose gelegt werden, sind sie nach der Operation noch nicht so fit wie zuvor, auch dann nicht, wenn sie bereits sitzen. Der Kreislauf braucht etwas, um wieder auf Touren zu kommen. Deshalb ist es wichtig, sein Tier warm zu halten. Hierfür bringt der Halter am besten eine warme Wärmflasche zur Abholung mit.
Um sich von der Operation zu erholen, sollte das frischt kastrierte Tier zunächst separat gehalten werden. Ein kleiner Käfig mit einem alten Bettbezug leistet gute Dienste. Der Bettbezug vermeidet, dass die Wunde durch die Einstreu gereizt und verschmutzt wird. Außerdem sind auf diese Weise Nachblutungen besser zu erkennen. Futter und Wasser wird wie gewohnt bereit gestellt.
Nach etwa einer Woche ist alles soweit verheilt, dass die Tiere wieder normal gehalten werden können. Junge Kaninchenmännchen, die vor der Operation noch nicht geschlechtsreif waren, können wieder zu ihren weiblichen Artgenossen.
Erwachsene Männchen sollten mindestens zwei Wochen von den Weibchen getrennt bleiben, damit sie diese nicht doch noch erfolgreich decken. Häufig werden vier bis sechs Wochen Wartezeit empfohlen. Erfahrungsgemäß reicht aber die zweiwöchige Trennung.
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