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März 05, 2019 Redaktion Allgemein, Videos & Bilder, Wildtiere 2
Der Schriftsteller und Schauspieler Gerdt von Bassewitz’ gab ihn im Märchen Peterchens Mondfahrt die Hauptrolle – der Dichter und Zeichner Wilhelm Busch erwähnte ihn ebenfalls in seiner Geschichte von Max und Moritz: Die Rede ist von dem Maikäfer.
Der Maikäfer ist eine Gattung der Käfer und gehört zur Familie der Blatthornkäfer. Es existieren von ihm 3 Unterarten. Auf den ersten Blick sieht man kaum Unterschiede. In Europa ist der Feldmaikäfer am weitesten verbreitet und im nördlichen und östlichen Europa sowie in einigen Regionen Deutschlands lebt zumeist der Waldmaikäfer. Die dritte Art sieht dem Feldmaikäfer ziemlich ähnlich und heißt Melolontha pectoralis. Sie ist äußerst selten geworden und kommt nur noch vereinzelt in Mitteleuropa vor. Hin und wieder wurden sie in Südwestdeutschland gesehen. Ihren Namen verdanken die Blatthornkäfer aufgrund ihren typischen fächerartigen Fühler. Die männlichen Tiere besitzen deutlich größere Fühler mit 50.000 Geruchsnerven. Die weniger ausgeprägten Fühler der Weibchen tragen hingegen nur 9.000. Die Körperlänge des Feldmaikäfers erreicht je nach Ernährungsbedingungen 25 bis 30 Millimeter. Der Waldmaikäfer ist mit seinen 20 bis 25 Milimeter etwas kleiner als sein Artgenosse.
Diese drei mitteleuropäischen Arten lassen sich am besten an ihrer Hinterleibsspitze unterscheiden, welche man Pygidium gennt. Diese ist beim Waldmaikäfer in beiden Geschlechtern schmal und in einen knotigen Fortsatz endend, der beim Weibchen manchmal fehlt. Beim Feldmaikäfer ist die Hinterleibsspitze in beiden Geschlechtern in einen lanzettartigen Fortsatz ohne Knoten verlängert und nur fein behaart. Beim Melolontha pectoralis ist diese in beiden Geschlechtern stärker behaart und beim Männchen wenig und schmal verlängert, beim Weibchen bleibt sie dagegen abgestutzt.
Die meiste Zeit in ihrem Leben verbringen Maikäfer die Zeit damit, ihre Larven unter der Erde zu bringen. Diese werden Engerlinge genannt. Nach 3-4 Jahren kriechen sie aus der Erde, um sich als Käfer fortzupflanzen. Sie sterben dann nach 4-6 Wochen. Durch diesen Zyklus kommen alle 4 Jahre besonders viele Maikäfer aus der Erde. So kommen alle 30 bis 45 Jahre so viele Maikäfer aus dem Boden gekrochen, dass es schon fast als Plage ausartet. Weshalb weiß man nicht so genau. Während einer solchen Belastung wurden im Jahr 1911 ungefähr 22 Millionen Maikäfer auf einer etwa 1.800 Hektar großen Fläche gefunden.
Maikäfer machen ihren Namen alle Ehre. Denn man kann sie von Mai bis Juli an warmen Sommerabenden beobachten – oft in Scharen. Meist hört man sie, bevor man sie sieht. Deshalb bezeichnen die Leute sie als „dicke Brummer. Viele Camper fühlens ich oft in ihrer Urlaubszeit belästigt, da die Tiere ständig um ihre Köpfe sausen und sie dabei mit oder ohne Absicht anfliegen.
Auch wenn die auswachsenen Maikäfer wahnsinnig hungrig sind, sind sie im Vergleich zu ihren Larven harmlos. Diese befallen nämlich zu tausenden das Wurzelwerk vieler Pflanzen, sowie Getreide und Bäume, was das Absterben dieser Vegetation verursacht. Die Plagen „wüteten“ bereits im Mittelalter. Doch zu dieser Zeit besaßen die Menschen noch keine Möglichkeiten der Schädlingsbekämpfung. Sie wussten sich nicht besser zu helfen und stellten die Maikäfer im Jahr 1320 in der französischen Stadt Avignon glattweg vor Gericht. Der richterliche Beschluss befahl den kleinen lästigen und brummenden „Verbrechern“, innerhalb von drei Tagen ohne jegliche Wiederkehr „das Feld zu räumen“, da sie andernfalls für vogelfrei erklärt werden würden. Die Maikäfer unterwarfen sich logischerweise keinem Gesetz. Somit machte die hoch erboste Bevölkerung Jagd auf die „Unholde“, indem sie aufgesammelt und getötet wurden. Da damals viel Hungersnot herrschte, wurden die eingesammelten Käfer gekocht oder gezuckert und fanden sich auf den Tellern ihrer Jäger als Delikatesse wieder.
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