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Juni 26, 2016 Manuela Vogt Nutztiere 10
Nicht nur ihre vielen Mägen macht die Kuh zu etwas Besonderem. Auch das Gebiss der Kuh außergewöhnlich.
Kühe besitzen ein typisches Pflanzenfressergebiss, das aber ein paar Besonderheiten aufweist. Das Gebiss der Kuh besteht aus 32 Zähnen und einer Kauplatte.
Im Unterkiefer der Kuh findet man 8 Schneidezähne, 4 pro Seite. Denen schließen sich die Eckzähne an, welche aber vergleichsweise flach sind, weil Kühe keine Beutetiere reißen und sie daher kaum benötigen. Dahinter liegen die Backenzähne, 12 insgesamt, 6 pro Seite. Diese Backenzähne werden auch Mahlzähne genannt, denn sie sind sehr breit und weisen ausgeprägte Schmelzfalten auf. Wie mit Mahlsteinen kann die Kuh mit ihnen ihr Futter zermahlen.
Im Oberkiefer sitzt am Platz, an dem bei anderen Tieren die Schneidezähne zu finden wären, eine Kauleiste aus knorpelverstärktem Horn. Eckzähne gibt es nicht, stattdessen eine Lücke. Danach kommen die mahlenden Backenzähne, wieder 6 pro Seite.
Kühe gehören zu den Wiederkäuern. 4 Mägen haben sie, von denen der Pansen der bekannteste ist.
Mit ihrer langen Zunge fast die Kuh Grasbüschel und reißt diese ab. Kaum gekaut gelangen sie über den Schlund direkt in den Pansen. Dieser liegt an der linken Bauchseite, ist in oberen und unteren Pansensack aufgeteilt und kann über 150l umfassen. Bis zu 60 kg Futter passen dort hinein. Im Pansen leben unzählige Einzeller und Bakterien, die die Vorverdauung übernehmen.
Nachdem die Kuh Gras gefressen hat, legt sie sich meist hin und beginnt mit dem Wiederkauen. Vorverdautes Gras gelangt vom Pansen in den Netzmagen. Was bereits ausreichend zerkleinert ist, leitet der Netzmagen in den Blättermagen. Grobe Bestandteile werden in Klumpen geformt reflexartig zurück in das Maul befördert wird, wo die Kuh es mit ihren Backenzähnen und jeder Menge Speichel zermahlt. Nachdem das Futter zerkaut und abgeschluckt gelangt es erneut in den Pansen.
Im Blättermagen werden dem Breis Wasser und erste Nährstoffe entzogen. Das Futter wird regelrecht ausgequetscht, damit die später hinzu kommenden Verdauungssäfte nicht zu stark verdünnt werden.
Die nun feste Futtermasse wird weiter in den Labmagen transportiert. Hier findet die tatsächliche Magentätigkeit statt. Verdauungssäfte zersetzen die Bestandteile und Eiweiße werden gespalten.
Im Dünndarm werden die Nährstoffe weiter zerlegt und über die Darmwand aufgenommen. Im Dickdarm geht die Resorption weiter. Der Rest verlässt die Kuh in Form eines Kuhfladens.
Ohne das typische Kuh-Gebiss mit seinen Mahlzähnen, würde somit schon im Netzmagen die Verdauung ins Stocken geraten.
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