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Mai 28, 2016 Manuela Vogt Pferde 0
Die atypische Weidemyopathie ist vielen auch als plötzlicher Weidetod bekannt, denn treten die ersten Symptome auf, ist es für eine erfolgreiche Behandlung oft schon zu spät. So kommt es gar nicht selten vor, dass Pferde plötzlich tot auf der Weide liegen.
Die Pferde sterben nicht rechtzeitig behandelt an einer schleichenden Vergiftung, verursacht durch den Bergahorn. Besonders in seinen Samen steckt das gefährliche Hypoglycin A, ein Protein, welches wichtige Enzyme des Fettstoffwechsels blockiert. Die Folge sind fehlende Energie in Herz, Lunge und Skelettmuskulatur.
Bisher ist bekannt, dass Pferde erkranken, wenn sie Samen und Sämlinge fressen. Da die Atypische Weidemyopathie aber verstärkt bei feuchter Witterung auftritt, wäre es ebenso möglich, dass Boden, Gras und Pfützenwasser durch das in den Samen enthaltene Gift kontaminiert werden.
Bereits 12 Stunden nach Aufnahme treten die ersten Symptome auf. Muskelzittern, Schwäche, Auffälligkeiten der Atmung und Festliegen sind typische Anzeichen. Auch die typischen Erkennungsmerkmale einer Kolik können den plötzlichen Weidetod ankündigen.
Nur wenn die Atypische Weidemyopathie rechtzeitig behandelt wird, haben Pferde überhaupt eine Überlebenschance. Man ist sich nicht sicher, ob es Pferde gibt, die gegenüber diesem Gift resistent sind. Genauso vergiften nicht immer alle Pferde aus einem Bestand. Bei Blutuntersuchungen stießen Wissenschaftler auch bei Tieren ohne Symptome auf einen geringen Hypoglycin A-Wert im Blut. Bei erkrankten Pferden war dieser jedoch um ein Vielfaches höher.
Ab Oktober wirft der Bergahorn seine Samen herab, welche durch den Wind in der Umgebung verteilt werden. Ist im Umkreis von etwa 100m rund um die Pferdeweide Ahorn bekannt, sollte zumindest auf kargen Weiden der Koppelgang eingeschränkt werden. Eine Zufütterung kann verhindern, dass Pferde wahllos alle Pflanzen auf der Weide fressen.
Zur Zeit ist noch nicht bekannt, ob der Bergahorn der einzige Ahorn ist, der eine Gefahr darstellt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch andere giftige Samen tragen. Vor allem bei feuchter Witterung und nach Regenfällen besteht eine erhöhte Gefahr.
Nach dem ersten Frost scheint das Gift seine Wirkung zu verlieren. Woran das genau liegt, ist nicht bekannt. Die gefährlichste Zeit ist deshalb der Herbst. Da aber im Frühjahr die Samen beginnen, auszutreiben, erkranken auch dann noch einige Pferde an der Myopathie.
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