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Juni 17, 2013 Yasemin Hunde, Voraussetzungen 0
„Keine Angst, der will nur spielen!“ „Das hat er heute zum ersten Mal gemacht!“ Solche oder ähnliche Sätze werden Sie sicherlich schon irgendwo gehört haben. Auch ich gehöre leider zu den Menschen, die Angst vor Hunden haben, jedenfalls vor großen Hunden. Andere Tiere, außer vielleicht noch Schlangen, sind absolut in Ordnung, ich bekomme jedenfalls keine panische Angst. Es gibt einige Möglichkeiten, die Angst zu überwinden. Auch ich habe mittlerweile nicht mehr panische Angst, wenn auch trotzdem Angst entsteht. Wie Sie das auch schaffen, das erfahren Sie hier.
Grundsätzliches
Die Angst vor Hunden nennt man Canophobie oder auch Kynophobie, da im Lateinischen canis und im Griechischen kúov Hund heißt. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der Angst und einer Phobie. In kurzen Ansätzen sollen hier die beiden Begriffe kurz erläutert werden.
Angst: Angst ist ein gesundes und normales Gefühl, sie ist sogar notwendig, da sie uns auf drohende oder reale Gefahren aufmerksam macht und somit schützt.
Phobie: Eine Phobie ist genau das Gegenteil, denn sie ist nicht objektiv, sondern subjektiv. Die Angst, die bei einer Phobie entsteht, ist demnach nicht begründet und nicht objektiv. Die bekanntesten Phobien sind die Spinnen- und Schlangenphobie.
Die Gründe bzw. Ursachen
Es gibt drei Gründe, warum ein Mensch Angst vor Hunden haben kann:
1.) traumatische Erfahrungen: Wenn Sie zum Beispiel im Kindesalter von einem Hund attackiert oder belästigt wurden, kann diese Erfahrung dazu geführt haben, dass Sie nun Angst vor Hunden haben.
2.) Modelllernen: Als Kind hat man Bezugspersonen, auch mehrere. Erfahren Sie von dieser Bezugsperson, dass Hunde gefährliche Tiere sind und zeigt dieser seine Angst deutlich, so können Sie ebenfalls Angst vor Hunden haben.
3.) Theorie der Urangst: Sehr unwahrscheinlich, aber auch möglich, ist die Theorie der Urangst, die besagt, dass Menschen Angst vor Hunden haben können aufgrund der Urangst des Menschen vor Wölfen früher.
Wodurch zeichnet sich die Angst/Phobie aus?
Menschen, die Angst vor Hunden haben, bekommen Schweißausbrüche. Sie bekommen Panik, haben Angst, werden unsicher. Manchen Menschen wird schlecht, andere bekommen Hitzeattacken, gar Herzrasen. Jeder Mensch reagiert jedoch unterschiedlich auf Hunde, doch eines haben alle gemeinsam: Die Angst, die auftritt, wenn man einem Hund plötzlich gegenüber steht.
Welches Verhalten sollte man unterlassen?
Schon allein durch Ihr eigenes Verhalten können Sie Ihre Angst ein wenig in den Griff bekommen, denn Hunde reagieren auf Sie. Hunde merken, wenn Sie ängstlich sind, da Sie den Angstschweiß riechen können und das schneller, als Sie denken. Dies irritiert den Hund, er wird unsicher und fängt eventuell an zu bellen, an zu knurren oder gar zu beißen an. Natürlich können Sie Ihren Angstschweiß nicht kontrollieren, aber Sie können sich ins Gedächtnis rufen, dass Hunde darauf reagieren, zum Nachteil der Menschen, die eine Phobie haben. Begegnet Ihnen ein Hund, so laufen Sie unter gar keinen Umständen davon. Tun Sie dies, können zwei Fälle eintreten: Entweder, der Hund rennt Ihnen hinter, weil er denkt, dass Sie spielen möchten oder, im schlechteren Fall, wird der Beutetrieb des Hundes aktiviert durch zum Beispiel Ihren Angstschweiß, durch die Hektik, durch das Rennen. Nicht jedes Bellen oder Knurren eines Hundes ist sofort gleichzusetzen mit diesem Beutetrieb. Ein tiefes Bellen ist drohend gemeint, ein helles Bellen läd‘ Sie eher zum Spielen ein. Starren Sie den Hund nicht an, denn das macht ihn unruhig, weil er sich beobachtet fühlt. Schreien Sie nicht oder geben Sie nicht laute Töne von sich, denn auch dieses Verhalten kann den Hund unruhig machen und ihn zum Bellen oder Knurren animieren. Es ist wohl selbstverständlich, dass Sie nicht den Hund mit Gegenständen abwerfen, ihn treten oder gar schlagen dürfen.
Wie kann man die Angst bewältigen?
Angst vor Hunden kann man nicht einfach so bewältigen, in dem man darüber redet. Was wirklich hilft, ist die Angst zu überwinden. Und dies klappt am effektivsten, wenn Sie den Hund verstehen bzw. wenn Sie versuchen, den Hund bzw. Hunde im Allgemeinen kennenzulernen. Lernen Sie, wie Hunde reagieren und achten Sie auch auf Ihr Verhalten. Natürlich ist dies einfacher gesagt als getan. Sie können natürlich auch die Straßenseite wechseln, wenn Ihnen ein Hund entgegenkommt. Auch das ist eine Lösung, die auf Dauer aber nur einen Umweg im wahrsten Sinne des Wortes darstellt. Am effektivsten ist es, wenn Sie sich aktiv mit einem Hund auseinandersetzen. Besuchen Sie Freunde, die einen Hund haben und nähern Sie sich dem Hund. Wenn Sie sich trauen, streicheln Sie ihn sogar, aber machen Sie nichts, was Sie nicht möchten. Versuchen Sie auch nicht, an einem Tag Ihre Angst zu überwinden, das wird nicht klappen, denn um Ängste zu überwinden, brauchen Sie Zeit.
Begegnen Sie draußen einem Hund, so befolgen Sie folgende Schritte:
1. Bleiben Sie locker und ruhig, denn der Hund merkt, dass Sie unsicher werden.
2. Verändern Sie Ihre Atemfrequenz nicht, denn bei Angst atmen Sie schneller.
3. Schauen Sie weiterhin geradeaus oder woandershin, aber starren Sie den Hund nicht an.
4. Gehen Sie in der gleichen Geschwindigkeit weiter und rennen Sie bloß nicht!
Wenn Sie jedoch panische Angst haben und sich wirklich hilflos fühlen, wenn Sie einen Hund sehen, sollten Sie eventuell mit einem Arzt reden, denn er wird Ihnen sicherlich helfen können. Ihre Angst muss dann von einem Psychotherapeuten diagnostiziert werden. Sobald die Ursache bekannt ist, können Sie mit einer Therapie beginnen, die speziell auf Ihre Angst zugeschnitten ist. Haben Sie Ihre Angst vorher diagnostizieren und bestätigen lassen, so kommt die Krankenkasse für die entstehenden Kosten auf. Informieren Sie sich jedoch vorher bei Ihrer Krankenkasse!
In meinem Fall sah es ähnlich aus wie hier: Angst, wenn Hunde in der Nähe waren. Auch ich habe immer die Straßenseite gewechselt, wenn ein Hund kam. Die Ursache? Ein traumatisches Erlebnis als Kind. Irgendwann konnte ich aber die Straßenseite nicht mehr wechseln und musste mich der Angst stellen. Ich ging also einfach geradeaus weiter, schenkte dem Hund keine Beachtung, atmete tief ein und aus und siehe da, es passierte nichts. Der Hund und sein Besitzer gingen vorbei und ich stand einfach verdutzt da. Nach diesem Erlebnis wird mir zwar immer noch ein wenig mulmig, wenn ich einen Hund sehe, jedoch bekomme ich keine panische Angst mehr.
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