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Juni 06, 2016 Manuela Vogt Hunde 1
Alpha-Rüde? Gibt es nicht. Genauso wenig DEN dominanten Hund. Stattdessen gibt es souveräne Hunde, unsichere Hunde und welche mit eigenem Kopf.
Als Alpha-Rüde wurde lange Zeit das Familienoberhaupt eines Wolfs- bzw. Wildhunderudel bezeichnet. Bei der Entstehung dieses Begriffs war man sich noch sicher, dass es in einem Rudel eine Hackordnung gibt. Oben stand der Alpha, darunter Beta, Gamma usw. Inzwischen weiß man, dass Rudel stattdessen Familienverbände sind, die ähnlich organisiert sind wie bei uns Menschen.
Der Rudelführer oder besser das Familienoberhaupt zeichnet sich dadurch aus, dass es Situationen ruhig und souverän meistert, es gar nicht nötig hat, sich mit anderen Hunden zu prügeln und Verantwortung für das ganze Rudel trägt.
Dominanz ist keine Eigenschaft, sondern ein Verhalten innerhalb eines Moments. Viele Hundehalter denken, ihr Hund wäre dominant, weil er nicht hört, seinen Kopf durchsetzen will und sich auf Spaziergängen mit Artgenossen anlegt. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Diese Hunde sind meist eher unsicher und noch dazu schlecht erzogen. Außerdem gibt es rassebedingte Unterschiede. Hunde, die ursprünglich dafür gezüchtet wurden, selbstständig zu arbeiten, wie z.B. die Herdenschutzhunde, haben weniger das Bedürfnis, dem Menschen zu gefallen und treffen Entscheidungen gern auch mal selbstständig.
Diesen souveränen Hunden, welche von ihren Haltern gern als Alpha-Rüden bzw. Alpha-Hunde bezeichnet werden, fehlt manchmal dieser „Will-to-Please“, das Bedürfnis, ihren Haltern immer alles recht zu machen. Kadavergehorsam ist nicht immer ihr Ding. Hier muss man als Hundehalter schauen, woran der Hund Freude hat und sollte ihn nicht zum Kadavergehorsam zwingen.
Besser ist es, sich auf einige wenige, wichtige Kommandos zu beschränken, welche zuverlässig ausgeführt werden. Je nach Veranlagung können diese Hunde einige Dinge besonders gut. Herdenschutzhunde sind zum Beispiel wachsam. Schauen Sie, was zu ihrem Hund und zu ihrer Familie passt und lassen sie ihren Hund die eine oder andere Aufgabe übernehmen.
Eine konsequente Erziehung ist wichtig, doch auf Gewalt sollte verzichtet werden. Nackenschüttler, Schnauzengriff und Alphawürfe haben in der Hundeerziehung nicht zu suchen. Es ist genauso egal, wer zuerst frisst – ob Mensch oder Hund – und wer zuerst durch die Tür läuft. Geraten Sie an einen Hundetrainer, der Ihnen erzählt, Sie hätten einen dominanten Hund, einen Alpha-Rüden und müssten ihm nun zeigen, dass Sie der Chef sind und rät Ihnen dabei sogar zu körperlichen Maßnahmen, wechseln Sie den Hundetrainer.
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