Der Border Collie stammt aus den Borders, der Grenzregion zwischen Schottland und England und wurde seit jeher als Hütehund genutzt. Er begleitete als „shep-dog“ überwiegend Wanderschäfer und legte beim Hüten täglich 100 km oder mehr zurück. Dabei hatte er die Aufgabe, ausbrechende oder zurückbleibende Schafe zurück zur Herde zu führen.
Hierfür wurde die Jagdsequenz des Anschleichens und Fixierens gefördert, indem mit Hunden, die dieses Verhalten stark zeigten, weiter gezüchtet wurde. Bei der Hütearbeit arbeiten Schäfer und Hund über Distanzen von mehreren Kilometern zusammen. Die Kommunikation läuft über Rufkommandos oder Pfiffe.
Schon im 19. Jahrhundert waren sie die Stars auf Hütewettbewerben und brachten ihren Besitzern viel Geld ein.
Aussehen der Border Collies
Border Collies haben eine Höhe von etwa 53 cm, Hündinnen etwas weniger. Ein Gewicht von 20 kg wird selten überschritten.
Es gibt Lang- und Kurzhaar in allen erdenklichen Farben. Sehr verbreitet ist Schwarz-Weiß, das Weiß darf aber laut Rassestandard nicht überwiegen.
Charakter und Verhalten dieser Hütehunde
Der Border Collie ist ein anspruchsvoller Arbeitshund, der eine Aufgabe braucht. Er eignet sich für alle Hundesportarten, doch auch diese lasten ihn selten aus. Das liegt daran, dass Agility & Co geistig nicht ausreichend fordert. Im Gegenteil, zum Teil werden die Hunde dadurch nur hochgepuscht. Die rassegerechteste Beschäftigung ist das Hüten, weshalb sich viele Halter dieser Hunde früher oder später dazu entschließen, Schafe oder Gänse zu halten.
Doch auch ohne eigene Tierherde können Halter dieser Hunderasse mit ihren Vierbeinern der Hütearbeit nachgehen. Inzwischen gibt es einige Hundeschulen, die sich der Ausbildung von Hütehunden an der Herde verschrieben haben.
Der Ball sollte als Spielzeug nur zurückhaltend eingesetzt werden, denn Border entwickeln sich schnell zu sogenannten Ball-Junkies, die nichts mehr von ihrer Umwelt wahrnehmen, sobald sie einen Ball sehen.
Man darf nicht vergessen, dass das typische Hüteverhalten des geduckten Anschleichens und Fixierens noch immer Teil des Jagdverhaltens sind. Border Collies müssen immer kontrolliert werden, um zu verhindern, dass sie nicht doch irgendwann ihr gehütetes Objekt verfolgen und packen. Es sind keine Hunde, die man unbeaufsichtigt auf einer Schafwiese herum laufen lässt, im guten Glauben, dass sie „nur hüten“.
Der Border Collie wurde leider schon zum Modehund und kann aufgrund der zeitweise mangelnden Zuchtqualität Verhaltensprobleme zeigen. Doch auch so können diese Hunde die eine oder andere Macke entwickeln. Dies ist abhängig von der Zuchtlinie und der rassegerechten Beschäftigung. Einige Border Collies hüten Autos und Flugzeige, andere sogar Zigarettenrauch und Schatten.
Border Collie – Pflege und Krankheiten
Das Fell, egal ob kurz oder lang, ist pflegeleicht und muss lediglich regelmäßig gebürstet werden. Neben HD und Epilepsie kommt bei dieser Rasse die Progressive Retinaatrophie gehäuft vor. Außerdem sollte man bei einem Border Collie immer an einen möglichen MDR1-Gendefekt denken, bei dem betroffene Hunde an einer Ivermectin-Überempfindlichkeit leiden.